Ich muss originell sein [ Glaubenssätze ]

Es gibt viele Dinge, die uns davon abhalten, ein Buch zu schreiben. Wir finden Ausreden und Entschuldigungen, die sich für uns absolut schlüssig und richtig anfühlen. Wir finden diese Ausreden also nicht für die anderen, sondern für uns. Und weißt du auch warum? Weil wir nicht daran glauben, dass wir es wirklich hinbekommen können. Wir suchen uns so viele verschiedene Gründe und Argumente, weshalb wir gar keine Chance haben und so oder so scheitern müssen, dass wir ganz vergessen, dass an jedem Weg ein Anfang liegt.

Ich möchte in dieser Serie mit dir ein paar Glaubenssätze besprechen, die uns davon abhalten, kreativ zu sein und etwas Großartiges zu erschaffen. Das sind nicht immer Glaubenssätze, die wir tief verankert in unserer Kindheit finden, wie zum Beispiel das Nicht-Gut-Genug Syndrom. Nein, es sind auch ganz subtile Annahmen, die uns irgendwann einmal von außen erreicht haben.
Einen der ersten Glaubenssätze, die ich besprechen möchte, habe ich aus einem Buch. Welches weiß ich nicht mehr, aber vielleicht ist das auch besser so.

Du musst originell sein.

Der Gedanke, dass wir mit jedem kreativen Werk etwas Neues erschaffen müssen, erscheint schlüssig. Oder? Ich meine, immerhin wollen wir die Leute nicht mit unseren Kunstwerken langweilen. Was bringt es den Leserinnen ein Buch zu lesen, dessen Geschichte sie schon aus anderen Werken kennen? Oder warum sollten sie sich mit einer Figur identifizieren, die ihnen bereits in anderen Stories begegnet ist? Es erscheint uns sinnlos, etwas zu schreiben, das es schon gegeben hat.

Kannst du diese Fragen und Gedanken nachvollziehen? Wenn ja, willkommen im Club. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich akzeptiert habe, dass ich vermutlich niemals eine Geschichte schreiben werde, die es in ähnlicher Form noch nicht gibt. Jedes Jahr erscheinen in Deutschland 70.000 neue Bücher. Inzwischen glaube ich, dass es komplett irrational ist zu erwarten, dass man zwischen all diesen Büchern eine Geschichte findet, die es noch nicht gegeben hat. Von sich selbst zu erwarten, so eine Geschichte zu schreiben, ist unfair.

Sei YOUNIQUE

Natürlich unterscheiden sich Geschichten in ihren Details. Das bedeutet aber nicht, dass jede Einzelheit einzigartig sein muss. Geschichten sind nicht deshalb einzigartig, weil sie in allem neu sind. Geschichten sind einzigartig, wenn sie den Leser oder die Leserin berühren, wenn Sie es schaffen, die Leser:innen abzuholen. Meiner Meinung nach braucht es dafür kein neuartige irgendwas. Wenn sie YOUnique sind. Das bedeutet, dass die Geschichten von Struktur und Setting noch so sehr anderen ähneln können, wenn sie direkt aus deinem Herzen kommen, sind sie so einzigartig wie du. Und dabei unterscheidest du dich doch auch nicht grundsätzlich von deinen Mitmenschen, oder?

Und das ist wichig. Wenn Leser:innen vertraute Details in deinen Büchern wieder finden, werden sie sich vielleicht viel eher mit den Figuren identifizieren können. Wenn du dein Buch von Herzen schreibst, wird jede Geschichte bei Ihnen ankommen. Wenn du dagegen eine zwar originelle und nie da gewesene Idee hast und dann aber ein Buch schreibst, das fremd ist und die Emotionen deiner Leserinnen nicht anspricht, weil du die Geschichte vielleicht selbst nicht fühlst, wird es schwierig, ein Publikum zu finden.

Außerdem wird es immer Leser:innen geben, die noch nicht jedes Buch auf dieser Welt gelesen haben. Für die deine Geschichte, deine Idee, deine Charaktere, dein Setting, dein Story-Verlauf neu sind.

Was ich damit sagen will? Gib dir Raum. Gib dir den Raum, um deine Geschichte zu schreiben. Denn allein die Tatsache, dass du sie schreibst, dass du sie mit deinen eigenen Aktionen und Gedanken fühlst, macht sie einzigartig. #younique

Wie siehst du das? Wenn du ein Buch in die Hand nimmst, muss die Geschichte dich in jedem Bereich überraschen? Oder findest du das schön, wenn sie bestimmte Details enthält, die vorhersehbar sind. Die dir vielleicht sogar ein Gefühl von zu Hause geben?

Danke, dass du (mich) liest!

Alles Liebe,

Andrea

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